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DUO
AY


DUO AY

Camilla Hoitenga, die "phänomenale Flötistin" (Neue Züricher Zeitung) und Wilhelm Bruck, der "unvergleichliche Gitarrist" (Süddeutsche Zeitung) haben ihre jeweiligen jahrzehnte-langen Erfahrungen mit Neuer Musik in den letzten Jahren bei gemeinsa-men Konzerten komplettiert. In ihrem neuen Programm mit sehr unter-schiedlichen Werken, die das übliche Repertoire ihrer Besetzung durch überraschende Ausdrucks-möglichkeiten bereichern, stellen sie Kompositionen des Italieners Giacinto_Scelsi und der Japanerin Shoko_Shida einander gegenüber: eine Begegnung zwischen
O s t & W e s t.








DAS PROGRAMM


G.Scelsi  HYXOS
                 für Altflöte, 2 Gongs
                 & kleine cow-bell

S.Shida   COMMEDIA II
                 für Flöte & Gitarre


G.Scelsi  KO-THA
                 Drei Tänze des Shiva
                 für Gitarre

G.Scelsi  PWYLL
                 für Flöte


S.Shida   GOH
                 für Piccolo & Gitarre












HYXOS – der Name spielt an auf die Hyksos, die “Fremdherrscher“ im mittleren Reich Ägyptens - entstand 1955. Das Werk ist 3-teilig angelegt: der 3.Teil ist ein variierter Krebs des ersten. Die Flöten-Partie des 2.Teils kreist, rhythmisch pointiert von der Begleitung der rituellen Perkussionsinstrumente, latent um b-moll; Die übrigen Partieen bewegen sich um jeweils dominante Zentraltöne.

COMMEDIA II ist die reduzierte Fassung der COMMEDIA I für Solo-Blockflöte & Mandolinen-Ensemble. Der Titel bezieht sich auf die „Commedia“ von Gerold Späth (EA 1980), aus der hier auch zitiert wird.

KO-THA wurde 1967 von Scelsi am Instrument spielerisch entwickelt. Dem Eigenleben des Materials, hier ausschließlich der e i n e Klang der Leersaitengitarrre, wird soviel Raum gegeben, daß ein vegetativ - organischer Formprozeß entsteht. Auch die Attitude der action - music spielt dabei ihre Rolle: die Hände des Spielers vollführen - auf der horizontal vor ihm liegenden Gitarre - einen sich oft bis zur Gewaltsamkeit steigernden Tanz.

PWYLL (keltisch: Weisheit), das 1954 komponierte Flötensolo, variiert ebensowenig wie KO-THA ein zuvor vom Komponisten gesetztes Thema. Der Gegenstand, der zum "Thema" der sich variierenden Entwicklung wird, entfaltet sich erst als Resultat des kompositorischen Prozesses. Der Ton "f" bildet das "Gravitationszentrum" des Stückes.

GOH ist Ki, die Energie oder Kiai, die aus dem Geist und aus Hara, dem Unterleib, hervorgeht. GOH ist das eine, das aus mehr als zwei Dingen entsteht, ist Kraft, die schon im Werden fokussiert und bannt.


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